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DGSiM e. V.
c/o Helios Simulations- und Notfallakademie
Senator-Braun-Allee 33
31135 Hildesheim
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Moderne, sprich Human-Factor-basierte Simulationstrainings berücksichtigen nicht nur medizinisch-technische Abläufe, sondern auch zwischenmenschliche. Sie verbessern gezielt die Kommunikation und den Umgang im Team, und damit die Zusammenarbeit. Das bedeutet unter anderem bessere Planung, bessere Absprachen, früheres Holen von Hilfe, Einbindung aller Teammitglieder und deren Wissen sowie deutlich weniger Missverständnisse. Alles systemische Faktoren, die die Patientensicherheit erhöhen.
In der Regel sind simulationsgestützte Teamtraininigs in drei Kursabschnitte geteilt: Theorie, Simulation, Debriefing. Nach einer kurzen theoretischen Einführung folgt das realitätsnahe Simulationstraining in einer kontrollierten Umgebung, z. B. im OP-Saal oder an einem gestellten Unfallort. Hierbei wird das Team mit einer unerwarteten Situation konfrontiert, während es versucht den/die Patient/-in optimal zu versorgen. Sogenannte Instruktoren filmen und analysieren das Geschehen. Im Debriefing besprechen die Beteiligten in Gruppen- und Einzelgesprächen etwaige Fehler und wie sich die Zusammenarbeit zum Wohle des Patienten verbessern lässt.
Bei etwa jeder zehnten bis zwanzigsten Krankenhausbehandlung kommen Patienten zu Schaden, beispielsweise durch eine Fehldiagnose oder eine Infektion. Das entspricht 1 bis 2 Millionen Komplikationen im Jahr. Schätzungsweise 800.000 davon sind vermeidbar, unter anderem durch Aus- und Weiterbildungen im Gesundheitswesen, die die Patientensicherheit in den Mittelpunkt stellen. (Quelle: Weißbuch Patientensicherheit, Aktionsbündnis Patientensicherheit)
Die deutschen Kliniken sind nicht auf Patientensicherheit optimiert. Komplexe Behandlungsabläufe erfordern aufeinander abgestimmte Teams. Personalmangel und eine hohe Personalfluktuation im Klinikalltag erschweren die Teambildung. Die Folge sind Abstimmungsprobleme und Missverständnisse in kritischen oder hektischen Behandlungssituationen, welche zu vermeidbaren Behandlungsfehlern führen können. Es liegt daher in der Verantwortung der Klinikführung, ihre Teams regelmäßig zu trainieren, und damit eine optimale Patientensicherheit und Behandlungsqualität zu gewährleisten.
Im Rahmen einer lebensecht wirkenden Simulation können Gesundheitsfachkräfte Ihre Zusammenarbeit in kritischen Situationen trainieren. Das verbessert die Interaktion und Kommunikation zwischen den Teammitgliedern, wodurch sich die System- und Patientensicherheit deutlich erhöht. In der Folge sind auch das Ärzte- und Pflegepersonal spürbar zufriedener.
Ärztliches Personal und Pflegekräfte wissen meist intuitiv, dass die Zusammenarbeit in bestimmten kritischen Situationen nicht optimal läuft. Beispielsweise wenn sich Zuständigkeiten überschneiden oder Personalmangel herrscht. Teamtrainings helfen den Mitarbeitern, kritische Behandlungssituationen gemeinsam einzuüben, Unsicherheiten abzubauen und als Team zu harmonieren. Dies erhöht die Zufriedenheit des Personals und verringert deutlich den Stress.
Regelmäßig trainierte Teams arbeiten effizienter und effektiver. Vermeidbare Behandlungsfehler treten spürbar seltener auf. Dies wirkt sich positiv auf das Wohlergehen der Patientinnen und Patienten und auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus. In der Folge sinkt die Kündigungsrate und die Mitarbeiter fehlen seltener wegen stressbedingter Erkrankungen.
Weniger Behandlungsfehler bedeuten für die Klinik zudem eine bessere Reputation und spürbare Kosteneinsparungen, da aufwendige Folgebehandlungen für Patientenschäden entfallen.
Weiterbildungsangebote wie Teamtrainings erhöhen darüber hinaus die Attraktivität als Arbeitgeber, was neue, hochqualifizierte Mitarbeiter anlockt.
Im deutsche Krankenhaussystem sind Teamtrainings gesetzlich bisher nicht vorgeschrieben. Zudem fehlt das Bewusstsein für die Vorteile simulationsgestützter Teamtrainings in Politik, Öffentlichkeit und vielen Kliniken.